Nachhaltigkeit von Haushaltsgeräten
Durch Ihre Entscheidung zum Kauf eines Gebrauchtgerätes leisten Sie einen entscheidenen Beitrag für die Umwelt. Bei unseren Geräten handelt es sich um Gebrauchtgeräte, welche von uns repariert und überprüft worden sind. Wir fokussieren uns hierbei auf Hersteller, welche langelebige und besonders gut reparierbare Maschinen herstellen. Hierbei greifen wir insbesondere auf die deutschen Marken Miele, Siemens und Bosch zurück, da diese neben guter Verarbeitung auch eine hohe Verfügbarkeiten an Ersatzteilen bieten.
Was bedeutet die Energieeffizienzklasse?
Die Energieeffizienzklasse teilt Haushaltsgeräte in Unterschiedliche Klassen ein. Dabei wird das eingeteilte Gerät mit einem sogenannten „Referenzgerät“ verglichen. So erreicht eine Waschmaschine die, 59% des Verbrauchs des Referenzgeräts hat, die Klasse A, eine Waschmaschine mit 46% oder weniger A+++. Dabei ist zu beachten, dass sich diese Klassifizierung auf bestimmte Programme bezieht und nicht das Gerät als Ganzes. Das Problem dabei wird in der nächsten Frage erläutert.
Verbrauchen alte Geräte viel mehr als neue?
Alte Geräte verbrauchen nicht zwangsläufig mehr als neue. Insbesondere bei Waschmaschinen sowie Geschirrspülern ist der Energieverbrauch seit den 1990ern wenig gesunken.1 Wie Sie in der Tabelle unten sehen können sank der Verbrauch von Waschmaschinen bei den allermeisten Programmen kaum.
Lediglich bei den sogenannten Prüfprogrammen sank der Verbrauch um. 30% bis 50%. Diese wurden von den Herstellern eingeführt um die hohen Anforderungen der Energieeffizienzklassen A++ oder A+++ zu erfüllen. Diese Programme dauern länger und die angegebenen Temperaturen werden häufig nicht erreicht.3 Auch sind Sie oftmals standardmäßig nicht eingestellt und können nur über einen „Eco“-Knopf erreicht werden. Programme wie Pflegeleicht haben häufig einen ähnlichen Energieverbrauch wie vor 20 Jahren.
Im Gegensatz zu Waschmaschinen gab es bei Trocknern eine fundamentale Erneuerung: Die Wärmepumpe. Der klassische Kondenstrockner erwärmt die Luft, sodass die Feuchtigkeit aus der Wäsche rauskommt. Diese Luft wird abgesaugt und wieder abgekühlt, sodass das Wasser aus der Luft aufgesammelt werden kann. Während der klassische Kondenstrockner die beim Kühlen entstehende Wärme an die Umgebung abgibt, sammelt der Wärmepumpentrockner die Wärme, die beim Abkühlen entsteht.4 Die Wärme wird mit einem Kühlmittel eingesammelt und dann wieder an die Wäsche zugeführt, um hier wieder die Wäsche zu trocknen. Durch das „Recycling“ der Luft spart ein Wärmepumpentrockner häufig 50% des Stroms.
Dennoch gibt es auch hier Nachteile: Der Kühlkreislauf ist komplex und somit störanfälliger für Fehler, was zu häufigeren Defekten führt.Auch für die Umwelt kann ein Wärmepumpentrockner zum Nachteil werden, wenn er falsch entsorgt wird, denn Kühlmittel wirken stark als Treibhausgase. So entspricht das entweichen von einem Kilogramm des beliebten Kühlmittels „134a“ dem Entweichen von 1430kg CO2.5 Ein aktuelles Modell, z.B. Miele TWV680 WP, hat 480g an Kühlmittel verbaut. Beim Entweichen des Gases kann also bis zu 686kg an CO2-Äquivalenten ausgestoßen werden.6 Zum Vergleich: Bei der Verbrennung von 1 Liter Benzin entstehen 2,35kg an CO2. Der Hersteller Bosch / Siemens nutzt als Kuehlmittel R290, welches nur eine Potenz von 3 hat, und nutzt hierbei ca. 200g pro Gerät.
Miele W986 (1999) | Miele W2241 (2005) | Miele W5100 (2012) | Miele WCA018 (2020) | Bosch WAS32790 (2008) | Bosch WAQ28475 (2014) | Bosch WAW28570 (2018) | |
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Energieklasse | A | A | A+++ | A+++ | A | A+ | A+++ |
Baumwolle (90 / 95 °C) |
0,34 95°C | 0,34 95°C | 0,31 90°C | 0,29 90°C | 0,30 90°C | 0,31 90°C | 0,30 90°C |
Baumwolle Prüfprogramm (60 °C) |
- | 0,17 | 0,12 | 0,13 | 0,17 | 0,12 | 0,13 |
Baumwolle (60 °C) |
0,19 | 0,17 | 0,19 | 0,17 | 0,20 | 0,18 | 0,18 |
Pflegeleicht (30 / 40 °C) |
0,18 40°C | 0,18 40°C | 0,16 40°C | 0,13 30°C | 0,16 40°C | 0,18 40°C | 0,18 40°C |
Wie hoch ist die Umweltbelastung von Waschmaschinen?
Laut einer Studie des Öko-Institut e.V.2 werden über die Lebensdauer einer Waschmaschine 1247kg an CO2-Äquivalenten ausgestoßen. Hierbei entfällt, bei einer angenommenen Nutzungsdauer von 12 Jahren, 24% auf die Produktion. Der Anteil der Produktion an der Umweltbelastung, welche beispielsweise auch den Materialverbrauch misst, wird hierbei auf 35% geschätzt.
Diese Werte sind natürlich nur Schätzungen und von Gerät zu Gerät unterschiedlich. Da die Produktion jedoch einen sehr hohen Anteil an der Belastung trägt, ist es empfehlenswert, auch noch ältere Geräte zu nutzen und zu reparieren.
- 50 Jahre Waschmaschinen-Tests Forscher werten Testergebnisse aus; Stiftung Warentest; 2017
- Eco-Efficiency Analysis of Washing machines; Rüdenauer, I., Gensch, C., Quack, D.; 2005
- 60-Grad-Waschprogramm nur vorgetäuscht; INGENIEUR.de; 2013
- So funktioniert der Miele Wärmepumpentrockner | Miele; Miele Österreich; 2013
- 1,1,1,2-Tetrafluorethan; Wikipedia; 2020
- Wäschetrockner; Umweltbundesamt; 2016